Bewegung



Wann schließen sich die Wachstumspalten der Knochen eures Hundes? 

Es ist sehr wichtig, mit intensiven Training (wenn es halt schon seien muss) zu warten, bis man sicherstellen kann, dass es zu keinem Trauma oder Brüchen mehr in den jungen Knochen kommen kann. 

Kontrolierte Übungen helfen, damit sich die Gelenke gesund entwickeln können und die Knochen stark werden. Am besten geeignet ist natürlich die natürliche Bewegung (Freilauf wäre ideal) des Hundes - ohne reißen an der Leine, ohne Zwänge (welcher Art auch immer), ohne Brustgeschirr, ohne Training / Agility, ohne Wachstumshormonen (der Körper des Hundes hat es in den Zellen schon bei der Geburt geschrieben, wie groß und auch wann er erwachsen wird, zusätzliche Hormone stören das Wachsen nur). Ich bitte euch alle, in Namen eurer Hunde - lasst die Hunde einfach Hund sein. Die meisten Schäden entstehen 1. aus Unwissenheit und 2. weil man das eigene Ego vor dem Hund stellt.....Und wichtig! Nicht früh kastriern! Das ist nicht nur gesundheitlich ein NO GO (wichtige Informationen, die zum Gehirn transportiert werden und für die Entwicklung wichtig sind, werden dadurch unterbunden,... auch Knochen sind betroffen) - sondern auch eine enorme psychische Belastung für den Hund - vor allem ängstlichen Hunden schadet es extrem. Lässt bitte eure Hunde fertig entwickeln (wenns geht nicht kastrieren, damit sie miteinander später normal kommunizieren können - Artgenossen). 
Bei unseren Kindern machen wir das doch auch nicht. Die werden nicht im Kindergarten oder Volksschule kastriert und Kinderarbeit ist sowieso verboten. Warum tun sie es den Hunden an? Die gesunde Organe sind nicht dazu da, um sie abzuschneiden. 

Fotoquelle: Ilona Pižlová FB Fund
 
Bewegungsanspruch junger Hunde Bewegung tut gut – Überlastung jedoch nicht
Junghunde haben einen hohen Bewegungsdrang.
 
Doch wer zu früh und zu viel von seinem Schützling fordert, riskiert schnell eine Überlastung des gesamten Bewegungsapparats. So können sich bereits im Welpenalter chronische Erkrankungen entwickeln, die den Hund ein Leben lang körperlich einschränken. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Liebling vorne oder hinten "ausdreht"  suchen Sie bitte einen Tierarzt auf und lassen Sie sich Festigung der Bänder geeignete Medikamente bzw Futterzusätze geben.
 
Laufen - ein Überlebensinstinkt des Hundes
 
Ein Welpe, der auch nach einem langen Spaziergang weiterhin freudig seinem Besitzer nachläuft, ist nicht automatisch ein sehr aktiver, sportlicher Hund. In vielen Fällen handelt es sich um einen Welpen mit ausgeprägtem Überlebensinstinkt. Er muss dem Rudel folgen, Erschöpfung überspielen und nicht alleine zurückbleiben. In der freien Natur würde er sonst schon nach kurzer Zeit verhungern oder Raubtieren zum Opfer fallen.
 
Pro Lebensmonat nicht länger als 5 Minuten am Stück spazieren gehen
 
Nach dieser Faustregel sollte ein 5 Monate alter Welpe täglich nicht länger als 25 Minuten durchgehend laufen. Dazu kommen natürlich noch viele kleine Bewegungseinheiten, in denen sich der Welpe lösen und frei bewegen darf. In dieser Zeit sollte man den Hund nicht motivieren, sich zu bewegen, sondern ihn selbst entscheiden lassen, was er tun möchte. Dies fördert die Kreativität des Hundes, und er lernt frühzeitig, dass er in seinem Zuhause keinen Leistungsdruck hat und nicht immer etwas tun „muss“.
Möglichst keine Treppen steigen lassen bis ca. 8  Monate. Vermeiden Sie bitte auch sogenannte stop and go Spiele.
 
Springen und Hundesport erst im Erwachsenenalter
 
Hunde großer Rassen sollten bis zu einem Alter von 24 Monaten weder sportlich eingebunden noch einer großen Alltagsbelastung ausgesetzt werden. Treppensteigen, das Ein- und Aussteigen aus dem Auto oder das Überspringen von Hindernissen, z.B. über liegende Baumstämme im Wald, sollten vermieden werden. Die plötzliche Gewichtsbelastung schadet den noch jungen, nicht ausgereiften Gelenken, Knochen und Muskeln. Auch Wandertouren mit steilen Auf- und Abstiegen, langes Laufen am Fahrrad, aber auch Ballspiele, bei denen der Hund aus voller Geschwindigkeit plötzlich abbremsen muss, sind zugunsten der Gesunderhaltung Ihres jungen Vierbeiners auf die Erwachsenenzeit zu verschieben.
Überlastung erkennen
 
Legt sich der Hund aus dem Spiel heraus plötzlich hin, zeigt eine Lahmheit oder entlastet eine Gliedmaße auffällig, ist Vorsicht geboten. Um Klarheit zu schaffen und Schlimmeres zu verhindern, sollte das Tier umgehend von einem Tierarzt untersucht werden.
Bewegungspensum richtig einschätzen
 
Doch es ist so einfach, viel Spaß mit seinem Hund zu haben, ohne ihn körperlich zu überlasten. Bei einem gemütlichen Picknick am See können Hunde selbst entscheiden, ob sie sich bewegen oder zum Schlafen zu ihren Besitzern legen wollen. Eine schonende Sportart, die Kondition, Muskeln und die Beweglichkeit aufbaut, ist das Schwimmen. Hunde dürfen sich im Wasser so richtig austoben. Jedoch gilt auch hier, den Hund niemals zu überfordern.
Bewegungsmangel und Übergewicht
 
Bewegungsmangel kann durch Schwächung der Muskulatur zu Über- und Fehlbelastung des Bewegungsapparates führen. Gleiches gilt für übergewichtige Hunde. Beides beeinflusst sich meist gegenseitig ungünstig.
 
Adulte Hunde 
 
Wenn nun der Zeitpunkt für den Hundesport gekommen ist, bedarf es einer langsamen und schonenden Eingewöhnung. Ob Agility, Flyball, Obedience oder eine der vielen weiteren Hundesportarten, wie bei jedem Sportler gilt: Aufwärmen ist das A und O. Dehnungsübungen, Stretching und leichte Bewegung im Trab sind sinnvoll, um die Muskulatur aufzuwärmen und Überlastungen sicher vorzubeugen.
(Quelle: Dr. M. Scherer)
Share by: